Rhynchophorus ferrugineus – der Rote Palmenrüsselkäfer
Mit der Einfuhr von Palmen wurde auch gleichzeitig ein Quarantäneschädling, der malaiische Palmenrüssler, auch Roter Palmenrüsselkäfer genannt, eingeschleppt. Dieser Käfer, der ursprünglich aus Südostasien stammt, wurde mit Pflanzenexporten bereits 1994 nach Spanien (Raum Valencia) und auf die Kanarischen Inseln eingeschleppt. Seit einigen Jahren tritt er auch an der Algarve auf.
Lebensweise: Der Käfer, (bis 3,5cm groß) kann bis zu 200 Eier (2,6 x 1,1mm, cremefarben, länglich) vorwiegend in Wunden im Stammbereich oder den Blattstielen ablegen. Die Larven (5cm lang, 2cm breit) bohren sich ins Innere der Palme und fressen dort von oben beginnend meterlange Gänge in den Palmenstamm. Zur Verpuppung verlassen die Larven die Pflanzen und bauen sich einen ovalen Kokon aus Palmenfaser am Fuß des Stammes.
Alle Lebensstadien des Käfers können also auf einer Palme vertreten sein – erst wenn der Käfer kein Futter mehr findet, sucht er sich eine neue Wirtspflanze. Dabei kann er mehrere Kilometer weit fliegen.
Schadbild: Die Symptome sind erst lange nach der Besiedlung sichtbar, da der Käfer sehr versteckt im Innern der Pflanze lebt. Mit der Zeit werden durch die Fraßtätigkeit des Käfers die Palmwedel von der Mitte aus gelb und sterben nach und nach ab – bis die gesamte Krone nach einigen Wochen komplett braun und abgestorben ist. Bohrlöcher im Stamm und/oder Krone, aus denen zerkaute Pflanzenfasern ausgestoßen werden und welkende Blattwedel sind ein Hinweis auf den Befall mit dem Roten Palmenrüssler.
Eine Kombinationsbehandlung aus Stamminjektion und Kronenspritzung mit Insektiziden hat an der Algarve seit 2007 sehr gute Erfolgschancen zur Rettung der Pflanzen. Des weiteren empfiehlt sich der Einsatz von Lockstofffallen, bei denen die männlichen Käfer gefangen werden.
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